Einseitensensor ESO ES 8.0
Der Einseitensensor 8.0 ist ein Lichtschrankenblitzer, der insbesondere außerorts zur Geschwindigkeitsmessung eingesetzt wird. Der Blitzer steht jedoch wegen der fehlenden Speicherung von Messdaten in der Kritik.
- Was ist der ESO 8.0 für ein Blitzer?
- Funktionsweise des Traffistar S350
- Wo wird mit dem ESO 8.0 geblitzt?
- Mögliche Messfehler
- Aktuelle Urteile
- Wann lohnt sich ein Einspruch?
Was ist der ESO 8.0 für ein Blitzer?
Der ESO ES 8.0 ist ein mobiler Lichtschranken-Blitzer, der von der Firma ESO GmbH entwickelt wurde. Er dient zur Geschwindigkeitsüberwachung im Straßenverkehr und kann bis zu vier Fahrspuren gleichzeitig erfassen.
Das Gerät ist besonders für den mobilen Einsatz geeignet, kann aber auch in speziellen Containern teilstationär genutzt werden. Der ESO ES 8.0 nutzt Lichtschranken, um die Geschwindigkeit von Fahrzeugen zu messen, und ist als standardisiertes Messverfahren anerkannt.
Wie funktioniert der ESO ES 8.0 Lichtschrankenblitzer?
Der ESO ES 8.0 besteht aus einem Sensorkopf und einer Fotoeinheit. Das Gerät wird auf einer Straßenseite aufgebaut und erzeugt fünf Lichtschranken. Wenn ein Fahrzeug diese Lichtschranken passiert, wird die Zeit gemessen, die es für die Überquerung der Messstrecke benötigt. Aus dieser Zeit wird die Geschwindigkeit des Fahrzeugs berechnet. Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung löst der Blitzer aus und dokumentiert den Verstoß.
Wo wird mit dem ESO 8.0 geblitzt?
Der ESO ES 8.0 wird vor allem in folgenden Bereichen eingesetzt:
- Landstraßen: Zur Überwachung von Tempolimits in gefährlichen Kurven oder Kreuzungen.
- Autobahnen: Besonders an Stellen mit hohem Verkehrsaufkommen oder Unfallschwerpunkten.
- Baustellen: Zur Kontrolle von Geschwindigkeitsbegrenzungen in temporären Verkehrsbereichen.
- Innenstädte: Zur Überwachung von Geschwindigkeitsbegrenzungen in verkehrsberuhigten Zonen.
Welche Messfehler können bei ESO 8.0-Blitzer auftreten?
Trotz der hohen Genauigkeit des ESO ES 8.0 können Messfehler auftreten. Mögliche Ursachen sind:
- Fehlerhafte Aufstellung: Unsachgemäßer Aufbau des Geräts kann zu falschen Messungen führen.
- Fehlende Rohmessdaten: Der ESO ES 8.0 speichert seit einer Software-Revision im Februar 2020 keine Rohmessdaten mehr, was die Überprüfung der Messung erschwert.
- Technische Defekte: Probleme mit der Software oder Hardware können die Messgenauigkeit beeinträchtigen.
- Umwelteinflüsse: Starker Regen, Schnee oder Nebel können die Lichtschranken stören.
- Bedienungsfehler: Fehler bei der Bedienung des Geräts durch das Messpersonal können zu fehlerhaften Ergebnissen führen.
Urteile
In der Vergangenheit gab es mehrere Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit dem ESO ES 8.0. Ein Urteil des Amtsgerichts Schleiden (Az.: 13 OWi-304 Js 802/22-179/22) sprach einen Autofahrer frei, da der ESO ES 8.0 keine Rohmessdaten speicherte. Das Gericht sah darin eine Verletzung des Grundsatzes des „fairen Verfahrens“, da der Betroffene keine Möglichkeit hatte, die Messung zu überprüfen.
Allerdings hob das Oberlandesgericht Köln (Az.: 1 RBs 371/22) dieses Urteil auf und bestätigte den ESO ES 8.0 als standardisiertes Messverfahren. Das OLG Köln betonte, dass die fehlende Speicherung von Rohmessdaten allein kein Grund sei, die Messungen anzuzweifeln, solange das Gerät korrekt geeicht und bedient wurde. Dieses Urteil zeigt, dass die Rechtsprechung zum ESO ES 8.0 uneinheitlich ist und weiterhin Diskussionsbedarf besteht.
Wer einen Bußgeldbescheid aufgrund einer Messung mit dem ESO ES 8.0 erhält, sollte prüfen lassen, ob alle technischen und rechtlichen Voraussetzungen eingehalten wurden. Insbesondere die fehlende Speicherung von Rohmessdaten ist oft ein Streitpunkt in juristischen Auseinandersetzungen.
Lohnt sich ein Einspuch gegen eine Messung mit ESO 8.0?
Ein Einspruch gegen eine Messung mit dem ESO ES 8.0 kann sinnvoll sein, wenn:
- Die Messdaten nicht gespeichert wurden.
- Das Gerät unsachgemäß aufgestellt oder bedient wurde.
- Das Messprotokoll unvollständig ist oder Fehler aufweist.
- Die Eichung des Geräts abgelaufen war.
Es empfiehlt sich, einen Anwalt für Verkehrsrecht hinzuzuziehen, um die Erfolgsaussichten eines Einspruchs zu prüfen.
Übersicht der Messfehler bei Blitzern
Hier finden Sie eine Übersicht der häufigsten Messfehler bei verschiedenen Blitzer-Modellen:
Messgerät | Häufige Messfehler |
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ESO ES 8.0 |
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TraffiStar S350 |
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PoliScan Speed |
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Multanova Multastar C |
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Traffipax TraffiPhot S |
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Fazit
Der ESO ES 8.0 ist ein weit verbreitetes Messgerät, das jedoch aufgrund fehlender Rohmessdaten und potenzieller Messfehler immer wieder in der Kritik steht. Die uneinheitliche Rechtsprechung zeigt, dass Betroffene gute Chancen haben, erfolgreich Einspruch einzulegen – insbesondere wenn die Messung nicht zweifelsfrei nachvollziehbar ist.
„Der ESO ES 8.0 ist ein technisch ausgereiftes Gerät, aber die fehlende Speicherung von Rohmessdaten stellt ein erhebliches Problem dar. Betroffene sollten immer prüfen lassen, ob die Messung korrekt durchgeführt wurde. Oft lohnt sich ein Einspruch, da Messfehler häufiger vorkommen, als viele denken.“
Wer von einem ESO ES 8.0 geblitzt wurde, sollte nicht vorschnell zahlen, sondern die Messung überprüfen lassen. Ein Fachanwalt für Verkehrsrecht kann dabei helfen, mögliche Fehler aufzudecken und den Einspruch erfolgreich durchzusetzen.
Viele Betroffene legen gegen fehlerhafte Blitzermessungen Einspruch ein und können so Ihre Rechte wahren.

Übersicht möglicher Messfehler |
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- 56% der Messungen weisen Fehler auf (laut VUT-Studie)
- Viele Blitzer speichern keine Messdaten
- Veraltete oder nicht geeichte Blitzer im Einsatz
- Messungenauigkeiten auch bei modernen Laserblitzern
- Fehlinterpretationen durch Messbeamte
Studie zu Messsfehlern
Laut einer Experten-Studie (VUT-Verkehr), die knapp 15.000 Bußgeldverfahren
auf Fehler untersuchte, sind 56% der Bußgeldbescheide fehlerhaft.
Die Studie zeigt, dass zahlreiche Messungen aufgrund von falsch kalibrierten Geräten,
ungeeigneten Messstandorten oder fehlerhafter Bedienung ungenau sind.
Besonders häufig treten Probleme bei der Nachvollziehbarkeit der Messungen auf,
wenn beispielsweise keine Rohmessdaten gespeichert werden. Betroffene sollten
deshalb immer die Möglichkeit einer Überprüfung durch einen Experten in Betracht ziehen,
um ungerechtfertigte Bußgelder oder Fahrverbote zu vermeiden.
Strafen aus dem Bußgeldkatalog 2025

Zu schnell gefahren

Abstand nicht eingehalten

Rote Ampel überfahren
