Kampf gegen Raser: Blitzermessungen sollen 2025 genauer werden

Nachdem Frankreich die fächendeckende Einführung der Super-KI Blitzer für 2025 angekündigt hat, beschäftigt das Thema auch die deutsche Verkehrspolitik.

12. Mai 2025, 19:35 Uhr

Kampf gegen Raser: Blitzermessungen sollen 2025 genauer werden

Inhaltsverzeichnis


  1. Frankreichs Super-Blitzer
  2. Kritik und Proteste aus der Bevölkerung
  3. Wird Deutschland ähnliche Blitzer einführen?
  4. Auswirkungen auf deutsche Autofahrer: Bußgelder im Ausland
  5. Was bedeutet das für die deutsche Verkehrspolitik?

Frankreichs Super-Blitzer: KI überwacht Geschwindigkeit und mehr

Ab 2025 plant Frankreich den flächendeckenden Einsatz von „Super-Blitzern“, die mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) nicht nur Geschwindigkeitsverstöße, sondern auch Handy- und Gurtverstöße sowie das Missachten des Sicherheitsabstands erkennen können. Ein Schritt, der auf breite Diskussionen und Kritik stößt. Doch wie wird diese Technologie in Deutschland aufgenommen und welche Auswirkungen könnten die neuen Blitzer auf deutsche Autofahrer haben?

KI überwacht künftig Geschwindigkeit, Handy und Gurtpflicht

Ab 2025 startet Frankreich ein neues Kapitel der Verkehrskontrolle. Künftig sollen in ganz Frankreich Radarfallen zum Einsatz kommen, die dank KI nicht nur Geschwindigkeit und Rotlichtverstöße erfassen, sondern auch die Nutzung von Mobiltelefonen, das Fehlen des Sicherheitsgurts und Verstöße gegen den Mindestabstand überwachen. Der französische Haushalt für 2025 sieht dafür 46,3 Millionen Euro vor, um neue Geräte anzuschaffen und bestehende Systeme zu modernisieren.

Diese „Super-Blitzer“ könnten mehrere Verstöße gleichzeitig feststellen und ahnden. Wer beispielsweise mit dem Handy am Steuer fährt und gleichzeitig den Sicherheitsgurt nicht trägt oder den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug missachtet, wird laut Berichten mit mehreren Bußgeldern gleichzeitig konfrontiert – für jeden Verstoß eine separate Strafe von jeweils 135 Euro. Kritiker werfen der Regierung jedoch vor, dass diese Maßnahme weniger der Verkehrssicherheit dient, sondern vielmehr dazu beitragen soll, die Staatskassen durch erhöhte Einnahmen zu füllen.


Messungen sind fehlerhaft
Laut einer Studie sind 56%* aller Messungen fehlerhaft




* Studie der VUT Sachverständigengesellschaft mbH & Co.KG, Januar 2013

Die Reaktionen: Kritik und Proteste aus der Bevölkerung

Der französische Automobilklub „40 Millions d’automobilistes“ äußert Bedenken bezüglich der neuen Blitzer-Technologie und wirft der Regierung vor, finanzielle Interessen über die tatsächliche Verbesserung der Verkehrssicherheit zu stellen. Der Klub befürchtet, dass die Einführung der Super-Blitzer eine reine Einnahmequelle für den Staat darstellt und den Autofahrern unnötig hohe Bußgelder aufbürdet.

Ein weiteres Problem: Die Bürger sind nicht unempfindlich gegenüber solchen Maßnahmen. Bereits in der Vergangenheit sorgten automatisierte Verkehrskontrollen in Frankreich für Proteste, insbesondere während der Gelbwestenbewegung 2019, bei der zahlreiche Radargeräte zerstört wurden. Auch heute noch regt sich in weiten Teilen der Bevölkerung Widerstand gegen die Einführung der neuen KI-Blitzer.

Wird Deutschland ähnliche Blitzer einführen?

Obwohl Frankreich auf KI setzt, ist eine flächendeckende Einführung solcher Technologien in Deutschland noch weit entfernt. Der ADAC stellt klar, dass eine Einführung der neuen KI-Blitzer in Deutschland derzeit unwahrscheinlich ist. Die Technik der deutschen Blitzer lässt sich nicht ohne weiteres erweitern, und für den Einsatz von Geräten, die auch Handyverstöße und andere Ordnungswidrigkeiten erfassen, sind gesetzliche Änderungen erforderlich.

Bereits 2022 testete Rheinland-Pfalz in einem Pilotprojekt Blitzer, die neben Geschwindigkeitsverstößen auch Handyverstöße erfassten. Doch aufgrund der bestehenden Gesetze zur Polizei- und Ordnungsbehördenverordnung ist ein dauerhafter Einsatz solcher Geräte in Deutschland noch nicht möglich. Dennoch bleibt die Diskussion um den Einsatz von KI-Radarfallen ein heißes Thema, da immer wieder Stimmen laut werden, die für eine Verschärfung der Verkehrskontrollen plädieren.

Auswirkungen auf deutsche Autofahrer: Bußgelder im Ausland

Trotz der aktuellen rechtlichen Hürden in Deutschland betrifft die Technologie nicht nur französische Autofahrer. Da Bußgelder aus dem europäischen Ausland bereits seit Jahren auch in Deutschland vollstreckt werden, können auch deutsche Autofahrer, die in Frankreich geblitzt werden, mit hohen Strafen rechnen. Besonders wer häufig in Frankreich unterwegs ist, sollte sich auf die neuen KI-Blitzer und die damit verbundenen Bußgelder vorbereiten.

Prognosen für 2025 deuten darauf hin, dass die Nutzung von Smartwatches und anderen Geräten im Auto ebenfalls überwacht werden könnte, was zu weiteren Herausforderungen für die Autofahrer führen wird.

Was bedeutet das für die deutsche Verkehrspolitik?

Obwohl die Technologie aktuell in Deutschland noch nicht eingesetzt wird, zeigt der Blick auf Frankreich, wie schnell sich die Technologie entwickeln kann und welche potenziellen Auswirkungen sie auf Autofahrer haben wird. Die Nutzung von KI zur Überwachung des Verkehrs hat das Potenzial, die Sicherheit auf den Straßen zu verbessern, wirft aber gleichzeitig viele Fragen zu Datenschutz und zu finanziellen Interessen auf.

Während die Einführung solcher Systeme in Deutschland noch unklar ist, bleibt der Blick auf die Entwicklungen in Frankreich spannend. Sollte sich die Technologie weiter etablieren, könnte sie auch in Deutschland irgendwann eine Rolle spielen – vor allem, wenn die rechtlichen Hürden fallen.

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