Verkehrsrecht: Aktuelle Themen und Hintergründe

Wer mit einem Bußgeldverfahren konfrontiert wird, steht oft vor komplizierten Fragen und strengen Fristen. Ich unterstütze Sie dabei, Fehler zu vermeiden, Rechte zu wahren und die bestmögliche Lösung zu erzielen – bundesweit und in jeder Verfahrensphase.
- Anhörung im Bußgeldverfahren: Eine strategische Stellungnahme (§ 55 OWiG)
- Anfechtung von Bußgeldbescheiden innerhalb der 14-Tage-Frist
- Zeugenfragebogen ohne Selbstbelastung (§ 153 StGB)
- Was ist ein Bußgeldverfahren?
- Ablauf und wichtige Schritte
- Mögliche Folgen eines Bußgeldverfahrens
- Einspruchsmöglichkeiten
Im Folgenden erkläre ich die rechtlichen Hintergründe des Bußgeldverfahrens - von den einschlägigen Paragraphen über typische Fehlerquellen bis hin zu bewährten Verteidigungsstrategien. Sie erfahren genau, welche Rechte Sie haben und wie Sie gegen ungerechtfertigte Vorwürfe vorgehen können.
Was ist ein Bußgeldverfahren?
Ein Bußgeldverfahren wird eingeleitet, wenn ein Verdacht auf eine Ordnungswidrigkeit im Straßenverkehr besteht. Dabei unterscheidet man zwischen einfachen Verstößen (z.B. geringe Geschwindigkeitsüberschreitungen) und schwerwiegenden Vergehen (z.B. illegale Autorennen).
Ablauf und wichtige Schritte
Das Bußgeldverfahren folgt einem festgelegten Ablauf:
- Zeugenbefragung: Zur Fahrerermittlung oder nach Unfällen wird häufig zunächst ein Zeugenfragebogen versendet.
- Anhörung: Schriftliche Stellungnahme vor Erlass des Bußgeldbescheids
- Bußgeldbescheid: Erhalt des offiziellen Bescheids mit Sanktionen
- Einspruchsfrist: 14 Tage Zeit zum Widerspruch
1. Fahrerermittlung & Zeugenbefragung: Bevor ein Bußgeldverfahren eingeleitet wird, muss die Behörde den Fahrer zweifelsfrei identifizieren (§ 24a StVG). Oft erhalten Halter hierzu einen Zeugenfragebogen. Wichtig: Als Halter sind Sie nicht verpflichtet, Angaben zu machen, die Sie selbst belasten könnten (Aussageverweigerungsrecht nach § 55 StPO). Bei falschen Angaben droht jedoch eine Strafvereitelung (§ 258 StGB).
2. Anhörungsbogen nach § 55 OWiG: Nach der Fahrerermittlung oder wenn der Fahrer durch ein Blitzerfoto oder eine Polizeikontrolle bereits identifiziert wurde, erhalten Sie einen Anhörungsbogen. Dies ist Ihre Chance, den Vorwurf zu entkräften - etwa durch Hinweise auf Messfehler oder Verfahrensfehler. Der Bogen dient der Behörde als Grundlage für den späteren Bußgeldbescheid.
3. Bußgeldbescheid: Der Bußgeldbescheid wird gemäß der Bußgeldvorschrift § 24 StVG für eine Ordnungswidrigkeit erlassen und muss alle Tatvorwürfe konkret benennen. Typische Fehler: Fehlende Rechtsmittelbelehrung oder unklare Tatzeitpunkte. Gegen den Bescheid haben Sie 14 Tage Zeit zum Einspruch (§ 67 OWiG). Wichtig: Ein Bußgeldbescheid kann auch Punkte nach § 49 StVO oder Fahrverbote aussprechen.
Mögliche Folgen eines Bußgeldverfahrens
Die Konsequenzen richten sich nach Schwere des Verstoßes:
- Bußgeld: Geldstrafe gemäß Bußgeldkatalog
- Punkte in Flensburg: 1-3 Punkte je nach Verstoß
- Fahrverbot: Temporärer Führerscheinentzug von 1-3 Monaten
- Strafrechtliche Folgen: Bei schweren Verstößen wie illegalen Autorennen
Als Fachanwalt für Verkehrsrecht prüfe ich, ob die Sanktionen rechtmäßig sind – und ob Einspruch sinnvoll ist.
Einspruchsmöglichkeiten
Hier finden Sie vertiefende Informationen zu Ihren Rechten:
- Anhörungsbogen – Wie Sie richtig auf eine Anhörung reagieren
- Bußgeldbescheid – Fristen, Formfehler und Widerspruch
- Zeugenfragebogen – Pflichten und Risiken bei der Beantwortung
- Punkte in Flensburg – So reduzieren Sie Ihren Punktestand
- Illegale Autorennen – Besonderheiten bei § 315d StGB
Viele Betroffene legen gegen fehlerhafte Blitzermessungen Einspruch ein und können so Ihre Rechte wahren.

Übersicht möglicher Messfehler |
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- 56% der Messungen weisen Fehler auf (laut VUT-Studie)
- Viele Blitzer speichern keine Messdaten
- Veraltete oder nicht geeichte Blitzer im Einsatz
- Messungenauigkeiten auch bei modernen Laserblitzern
- Fehlinterpretationen durch Messbeamte
Studie zu Messsfehlern
Laut einer Experten-Studie (VUT-Verkehr), die knapp 15.000 Bußgeldverfahren
auf Fehler untersuchte, sind 56% der Bußgeldbescheide fehlerhaft.
Die Studie zeigt, dass zahlreiche Messungen aufgrund von falsch kalibrierten Geräten,
ungeeigneten Messstandorten oder fehlerhafter Bedienung ungenau sind.
Besonders häufig treten Probleme bei der Nachvollziehbarkeit der Messungen auf,
wenn beispielsweise keine Rohmessdaten gespeichert werden. Betroffene sollten
deshalb immer die Möglichkeit einer Überprüfung durch einen Experten in Betracht ziehen,
um ungerechtfertigte Bußgelder oder Fahrverbote zu vermeiden.
Strafen aus dem Bußgeldkatalog 2025

Zu schnell gefahren

Abstand nicht eingehalten

Rote Ampel überfahren
