Laserblitzer: Wann ist ein Einspruch bei Lasermessungen möglich?

Vom Laserblitzer erfasst worden?
Sie haben einen Anhörungsbogen oder Bußgeldbescheid mit dem Hinweis „Messung mit Lasergerät und Foto“ erhalten? Oder es ist sogar ein konkretes Gerät wie PoliScan Fm1 oder TraffiStar S350 genannt?
Viele Betroffene sind verunsichert: Laser-Blitzer arbeiten oft ohne Warnblitz, und ihre Messungen gelten als besonders präzise. Doch was wenige Autofahrer wissen:
➜ Viele Lasermessungen haben technische oder protokollarische Mängel – und sind damit anfechtbar!
Wie funktioniert die Lasermessung?
Laser-Blitzer gehören zu den modernsten Messverfahren in der Verkehrsüberwachung. Sie arbeiten mit Lichtimpulsen (LIDAR-Technologie) und erreichen eine Messgenauigkeit von bis zu ±1 km/h - vorausgesetzt, die Messgeräte wurden nach Vorschrift aufgebaut und exakt auf die Fahrspuren ausgerichtet.
Im Gegensatz zu Radarmessgeräten blitzen sie oft ohne sichtbaren Blitz – viele Fahrer merken nicht einmal, dass sie gemessen wurden.
➜ Tipp: Beobachten Sie den Blitzer genau, schon ein leichtes rotes Flackern könnte bedeuten, dass Sie geblitzt wurden.So misst ein Laser-Blitzer:
- Laserimpulse: Das Gerät sendet Infrarot-Lichtimpulse (meist 100-200 pro Sekunde) zum Fahrzeug.
- Laufzeitmessung: Die reflektierten Impulse werden gemessen. Aus der Laufzeit wird die Entfernung berechnet.
- Geschwindigkeit: Durch mehrere Messungen in kurzer Zeit (typisch 0,3–0,5 Sekunden) wird die Geschwindigkeit ermittelt.
Vorteile der Lasermessung:
- Flexible Standorte auf Blitzeranhängern oder auf einem Stativ
- Zielgenaue Erfassung einzelner Fahrzeuge (auch im dichten Verkehr)
- Reichweiten bis 500 Meter (je nach Modell)
Eingesetzte Lasermessgeräte in Deutschland
Gerät | Typ | Besonderheit |
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PoliScan Fm1 | Blitzeranhänger, Mobil auf Stativ | Automatische Serienmessung |
Laser Patrol | Handmessgerät | Kein Foto, oft manuelle Messung |
TraffiStar S350 | Stationär/Anhänger | Automatische Serienmessung |
LEIVTEC XV3 | Mobil | Mit Blitz- und Fotoaufnahme |
Häufige Fehlerquellen bei Laser-Messungen
- Reflexionen: Glasscheiben, Chromteile oder nasser Asphalt verfälschen die Messung.
- Bedienfehler: Unsachgemäßes Anvisieren (z.B. falscher Winkel).
- Kalibrierung: Nicht aktuelle Eichung (max. 12 Monate gültig).
- Witterung: Starker Regen oder Schnee streut Laserstrahlen.
Viele Betroffene legen gegen fehlerhafte Blitzermessungen Einspruch ein und können so Ihre Rechte wahren.

Übersicht möglicher Messfehler |
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- 56% der Messungen weisen Fehler auf (laut VUT-Studie)
- Viele Blitzer speichern keine Messdaten
- Veraltete oder nicht geeichte Blitzer im Einsatz
- Messungenauigkeiten auch bei modernen Laserblitzern
- Fehlinterpretationen durch Messbeamte
Studie zu Messsfehlern
Laut einer Experten-Studie (VUT-Verkehr), die knapp 15.000 Bußgeldverfahren
auf Fehler untersuchte, sind 56% der Bußgeldbescheide fehlerhaft.
Die Studie zeigt, dass zahlreiche Messungen aufgrund von falsch kalibrierten Geräten,
ungeeigneten Messstandorten oder fehlerhafter Bedienung ungenau sind.
Besonders häufig treten Probleme bei der Nachvollziehbarkeit der Messungen auf,
wenn beispielsweise keine Rohmessdaten gespeichert werden. Betroffene sollten
deshalb immer die Möglichkeit einer Überprüfung durch einen Experten in Betracht ziehen,
um ungerechtfertigte Bußgelder oder Fahrverbote zu vermeiden.
Strafen aus dem Bußgeldkatalog 2025

Zu schnell gefahren

Abstand nicht eingehalten

Rote Ampel überfahren
