Bußgeldkatalog Stand

Laserblitzer: Wann ist ein Einspruch bei Lasermessungen möglich?


Ein Auto wird von einem Blitzeranhänger innerorts geblitzt

Vom Laserblitzer erfasst worden?


Sie haben einen Anhörungsbogen oder Bußgeldbescheid mit dem Hinweis „Messung mit Lasergerät und Foto“ erhalten? Oder es ist sogar ein konkretes Gerät wie PoliScan Fm1 oder TraffiStar S350 genannt?

Viele Betroffene sind verunsichert: Laser-Blitzer arbeiten oft ohne Warnblitz, und ihre Messungen gelten als besonders präzise. Doch was wenige Autofahrer wissen:

➜ Viele Lasermessungen haben technische oder protokollarische Mängel – und sind damit anfechtbar!


Geblitzt worden?
Laut einer Studie sind 56%* aller Messungen fehlerhaft




* Studie der VUT Sachverständigengesellschaft mbH & Co.KG, Januar 2013

Wie funktioniert die Lasermessung?

Laser-Blitzer gehören zu den modernsten Messverfahren in der Verkehrsüberwachung. Sie arbeiten mit Lichtimpulsen (LIDAR-Technologie) und erreichen eine Messgenauigkeit von bis zu ±1 km/h - vorausgesetzt, die Messgeräte wurden nach Vorschrift aufgebaut und exakt auf die Fahrspuren ausgerichtet.

Im Gegensatz zu Radarmessgeräten blitzen sie oft ohne sichtbaren Blitz – viele Fahrer merken nicht einmal, dass sie gemessen wurden.

➜ Tipp: Beobachten Sie den Blitzer genau, schon ein leichtes rotes Flackern könnte bedeuten, dass Sie geblitzt wurden.

So misst ein Laser-Blitzer:

  • Laserimpulse: Das Gerät sendet Infrarot-Lichtimpulse (meist 100-200 pro Sekunde) zum Fahrzeug.
  • Laufzeitmessung: Die reflektierten Impulse werden gemessen. Aus der Laufzeit wird die Entfernung berechnet.
  • Geschwindigkeit: Durch mehrere Messungen in kurzer Zeit (typisch 0,3–0,5 Sekunden) wird die Geschwindigkeit ermittelt.


Messung mit Lasergerät und Foto?
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Vorteile der Lasermessung:

  • Flexible Standorte auf Blitzeranhängern oder auf einem Stativ
  • Zielgenaue Erfassung einzelner Fahrzeuge (auch im dichten Verkehr)
  • Reichweiten bis 500 Meter (je nach Modell)

Eingesetzte Lasermessgeräte in Deutschland


Gerät Typ Besonderheit
PoliScan Fm1 Blitzeranhänger, Mobil auf Stativ Automatische Serienmessung
Laser Patrol Handmessgerät Kein Foto, oft manuelle Messung
TraffiStar S350 Stationär/Anhänger Automatische Serienmessung
LEIVTEC XV3 Mobil Mit Blitz- und Fotoaufnahme

Häufige Fehlerquellen bei Laser-Messungen

  • Reflexionen: Glasscheiben, Chromteile oder nasser Asphalt verfälschen die Messung.
  • Bedienfehler: Unsachgemäßes Anvisieren (z.B. falscher Winkel).
  • Kalibrierung: Nicht aktuelle Eichung (max. 12 Monate gültig).
  • Witterung: Starker Regen oder Schnee streut Laserstrahlen.

Geblitzt worden?
Laut einer Studie sind 56%* aller Messungen fehlerhaft




* Studie der VUT Sachverständigengesellschaft mbH & Co.KG, Januar 2013

Viele Betroffene legen gegen fehlerhafte Blitzermessungen Einspruch ein und können so Ihre Rechte wahren.

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Übersicht möglicher Messfehler
  • 56% der Messungen weisen Fehler auf (laut VUT-Studie)
  • Viele Blitzer speichern keine Messdaten
  • Veraltete oder nicht geeichte Blitzer im Einsatz
  • Messungenauigkeiten auch bei modernen Laserblitzern
  • Fehlinterpretationen durch Messbeamte

Studie zu Messsfehlern

Laut einer Experten-Studie (VUT-Verkehr), die knapp 15.000 Bußgeldverfahren auf Fehler untersuchte, sind 56% der Bußgeldbescheide fehlerhaft. Die Studie zeigt, dass zahlreiche Messungen aufgrund von falsch kalibrierten Geräten, ungeeigneten Messstandorten oder fehlerhafter Bedienung ungenau sind.

Besonders häufig treten Probleme bei der Nachvollziehbarkeit der Messungen auf, wenn beispielsweise keine Rohmessdaten gespeichert werden. Betroffene sollten deshalb immer die Möglichkeit einer Überprüfung durch einen Experten in Betracht ziehen, um ungerechtfertigte Bußgelder oder Fahrverbote zu vermeiden.

Strafen aus dem Bußgeldkatalog 2025

FAQs zum Thema "Blitzer, Messverfahren und Einspruch"

Zur Erfassung von Geschwindigkeitsüberschreitungen kommen folgende Messverfahren zum Einsatz:

  • Stationäre Blitzer: Fest installierte Geräte, oft an Unfallschwerpunkten.
  • Mobile Blitzer: Flexible Messgeräte, die von Polizei oder Ordnungsämtern eingesetzt werden.
  • Lasergeräte: Handgeführte Geräte für punktuelle Messungen.
  • Section Control: Durchschnittsgeschwindigkeitsmessung über einen Streckenabschnitt.
  • Induktionsschleifen: Messung durch Sensoren im Straßenbelag.

Ein Bußgeldbescheid kann angefochten werden, wenn folgende Punkte vorliegen:

  • Fehlerhafte Kalibrierung oder Wartung des Messgeräts.
  • Ungenauigkeit aufgrund schlechter Wetterbedingungen (Regen, Nebel).
  • Ungeeigneter Messstandort (z. B. unübersichtliche Kurven).
  • Messung außerhalb des zulässigen Bereichs des Geräts.

Ein Anwalt oder Sachverständiger kann die Erfolgsaussichten prüfen.

Die Unterschiede liegen in der Technologie und Anwendung:

  • Radar: Nutzt elektromagnetische Wellen. Anfällig für Reflexionen durch Metallflächen und andere Fahrzeuge.
  • Laser: Nutzt Lichtimpulse. Präziser, aber empfindlicher gegenüber falscher Handhabung und Wetterbedingungen.

Eine Prüfung erfolgt in der Regel durch einen Sachverständigen, der Folgendes analysiert:

  • Die Konformität des Messgeräts mit den Eichvorschriften.
  • Die Dokumentation des Messvorgangs (z. B. Messprotokolle).
  • Eventuelle Umgebungsfaktoren wie Sichtverhältnisse und Verkehrssituation.

Bei Fehlern in der Messung kann der Bußgeldbescheid erfolgreich angefochten werden.

Die Rohmessdaten sind entscheidend für die Nachvollziehbarkeit der Messung. Fehlen diese, kann die Messung als fehlerhaft eingestuft werden. Dies betrifft häufig Geräte wie Traffistar 350. Hierzu gab es bereits ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs des Saarlands. Traffistar S350 Blitzer dürfen im Saarland seitdem nicht mehr eingesetzt werden. (05.07.2019 - Lv 7/17).

Fehlende Rohmessdaten können die Grundlage für einen Einspruch bilden.

Ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid muss innerhalb von 14 Tagen nach Zustellung erfolgen. Nach Ablauf dieser Frist ist der Bescheid in der Regel rechtskräftig. Eine rechtzeitige Kontaktaufnahme mit einem Anwalt wird empfohlen.

Die Erfolgsaussichten hängen von den spezifischen Umständen ab, z. B.:

  • Ob das Messgerät korrekt kalibriert war.
  • Ob die Messung nachvollziehbar dokumentiert wurde.
  • Ob der Standort der Messung geeignet war.

Ein Einspruch lohnt sich insbesondere bei hohen Strafen, Fahrverboten oder Punkten in Flensburg.