Messverfahren
Hier finden Sie eine Übersicht der aktuell eingesetzten mobilen und stationären Blitzer in Deutschland, die von der physikalisch-technischen Bundesanstalt zur Messung zugelassen sind.

Aktuell eingesetzte Messverfahren in Deutschland und mögliche Messfehler
In Deutschland kommen unterschiedliche Messverfahren zum Einsatz, um Verkehrsverstöße zu erfassen. Die Messgeräte werden entweder stationär, teil-stationär oder mobil eingesetzt und arbeiten mit unterschiedlichen Technologien wie Laser oder Radar.
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht der eingesetzten Geräte sowie möglicher Messfehler können eine kostenlose Ersteinschätzung von einem Fachanwalt für Verkehrsrecht erhalten.
Stationäre Blitzer Blitzeranhänger Mobile BlitzerStationäre Blitzer
Messgerät | Blitzermodell | Messfehler |
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PoliScan Speed | Laser-Blitzersäule mit 3 oder 4 Ringen | Messungen außerhalb des validen Messbereichs durch fehlerhafte Kalibrierung |
TraffiStar S350 | Laserblitzer (Blitzersäule) | Keine Speicherung der Rohmessdaten |
Multanova Multastar C | Induktionsschleifen in der Fahrbahn | Fehler bei beschädigten oder Schleifen möglich |
Traffipax TraffiPhot S | Piezosensor-basierter Blitzer | Abnutzung der Sensoren führen zu verfälschten Messungen |
Traffipax SpeedoPhot | Radargerät | Reflexionen können Messungen verfälschen |
Blitzeranhänger (teil-stationäre Blitzer)
Messgerät | Blitzermodell | Messfehler |
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PoliScan Fm1 | Blitzeranhänger | Ähnlich wie beim PoliScan Speed können schlechte Wetterbedingungen die Messgenauigkeit beeinträchtigen. |
TraffiStar S350 | Jenoptik (Anhänger) | Wie bei der stationären Version können Messungen außerhalb des Auswerterahmens erfolgen. |
Mobile Blitzer
Messgerät | Blitzermodell | Messfehler |
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PoliScan M1 | Mobilblitzer | Empfindlich gegenüber schlechten Wetterbedingungen; zudem können Bedienungsfehler die Messung beeinflussen. |
Multanova 6F | Robot Visual Systems | Anfällig für Reflexionen von anderen Fahrzeugen oder Objekten, was zu Fehlmessungen führen kann. |
ESO ES 8.0 | ESO GmbH | Fehlerhafte Auslösung bei mehrspurigen Fahrbahnen möglich, insbesondere bei dichtem Verkehr. |
Viele Betroffene legen gegen fehlerhafte Blitzermessungen Einspruch ein und können so Ihre Rechte wahren.

Übersicht möglicher Messfehler |
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- 56% der Messungen weisen Fehler auf (laut VUT-Studie)
- Viele Blitzer speichern keine Messdaten
- Veraltete oder nicht geeichte Blitzer im Einsatz
- Messungenauigkeiten auch bei modernen Laserblitzern
- Fehlinterpretationen durch Messbeamte
Studie zu Messsfehlern
Laut einer Experten-Studie (VUT-Verkehr), die knapp 15.000 Bußgeldverfahren
auf Fehler untersuchte, sind 56% der Bußgeldbescheide fehlerhaft.
Die Studie zeigt, dass zahlreiche Messungen aufgrund von falsch kalibrierten Geräten,
ungeeigneten Messstandorten oder fehlerhafter Bedienung ungenau sind.
Besonders häufig treten Probleme bei der Nachvollziehbarkeit der Messungen auf,
wenn beispielsweise keine Rohmessdaten gespeichert werden. Betroffene sollten
deshalb immer die Möglichkeit einer Überprüfung durch einen Experten in Betracht ziehen,
um ungerechtfertigte Bußgelder oder Fahrverbote zu vermeiden.
Strafen aus dem Bußgeldkatalog 2025

Zu schnell gefahren

Abstand nicht eingehalten

Rote Ampel überfahren

Telefonieren am Steuer
FAQs zum Thema "Blitzer, Messverfahren und Einspruch"
Zur Erfassung von Geschwindigkeitsüberschreitungen kommen folgende Messverfahren zum Einsatz:
- Stationäre Blitzer: Fest installierte Geräte, oft an Unfallschwerpunkten.
- Mobile Blitzer: Flexible Messgeräte, die von Polizei oder Ordnungsämtern eingesetzt werden.
- Lasergeräte: Handgeführte Geräte für punktuelle Messungen.
- Section Control: Durchschnittsgeschwindigkeitsmessung über einen Streckenabschnitt.
- Induktionsschleifen: Messung durch Sensoren im Straßenbelag.
Ein Bußgeldbescheid kann angefochten werden, wenn folgende Punkte vorliegen:
- Fehlerhafte Kalibrierung oder Wartung des Messgeräts.
- Ungenauigkeit aufgrund schlechter Wetterbedingungen (Regen, Nebel).
- Ungeeigneter Messstandort (z. B. unübersichtliche Kurven).
- Messung außerhalb des zulässigen Bereichs des Geräts.
Ein Anwalt oder Sachverständiger kann die Erfolgsaussichten prüfen.
Die Unterschiede liegen in der Technologie und Anwendung:
- Radar: Nutzt elektromagnetische Wellen. Anfällig für Reflexionen durch Metallflächen und andere Fahrzeuge.
- Laser: Nutzt Lichtimpulse. Präziser, aber empfindlicher gegenüber falscher Handhabung und Wetterbedingungen.
Eine Prüfung erfolgt in der Regel durch einen Sachverständigen, der Folgendes analysiert:
- Die Konformität des Messgeräts mit den Eichvorschriften.
- Die Dokumentation des Messvorgangs (z. B. Messprotokolle).
- Eventuelle Umgebungsfaktoren wie Sichtverhältnisse und Verkehrssituation.
Bei Fehlern in der Messung kann der Bußgeldbescheid erfolgreich angefochten werden.
Die Rohmessdaten sind entscheidend für die Nachvollziehbarkeit der Messung. Fehlen diese, kann die Messung als fehlerhaft eingestuft werden. Dies betrifft häufig Geräte wie Traffistar 350. Hierzu gab es bereits ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs des Saarlands. Traffistar S350 Blitzer dürfen im Saarland seitdem nicht mehr eingesetzt werden. (05.07.2019 - Lv 7/17).
Fehlende Rohmessdaten können die Grundlage für einen Einspruch bilden.
Ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid muss innerhalb von 14 Tagen nach Zustellung erfolgen. Nach Ablauf dieser Frist ist der Bescheid in der Regel rechtskräftig. Eine rechtzeitige Kontaktaufnahme mit einem Anwalt wird empfohlen.
Die Erfolgsaussichten hängen von den spezifischen Umständen ab, z. B.:
- Ob das Messgerät korrekt kalibriert war.
- Ob die Messung nachvollziehbar dokumentiert wurde.
- Ob der Standort der Messung geeignet war.
Ein Einspruch lohnt sich insbesondere bei hohen Strafen, Fahrverboten oder Punkten in Flensburg.